Fremdsprachenkorrespondenten
Allgemeine Aufgabenbereiche

Fremdsprachenkorrespondenten sind vorwiegend in der Außenwirtschaft (Import/Export) tätig und mit der Bearbeitung fremdsprachlicher Korrespondenz sowie wirtschaftsbezogener Texte betraut. Sie werden außerdem als Sprachmittler eingesetzt (Sekretariat, Empfang, Messen, Kundenbesuche, Touristik) und stehen so im unmittelbaren Kontakt mit den Kunden der Firma.

Fremdsprachenkorrespondenten besitzen solide Kenntnisse der wirtschaftlichen und politischen, geografischen und kulturellen Verhältnisse des eigenen wie des Landes der Zielsprache. Sie verfügen in der Muttersprache sowie in der Zielsprache über sichere Kenntnisse der Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und beherrschen den Fachwortschatz.


schulung

Sie können selbständig Geschäftsbriefe in der Fremdsprache abfassen und Briefe umfangreicheren und schwierigeren Inhalts nach gegebenen Stichworten formulieren. Ihr Fachwortschatz befähigt sie, in der Fremdsprache geschäftsbezogene Gespräche zu führen. Sie können kaufmännische Zusammenhänge - insbesondere aus der Außenhandelspraxis - erfassen und darüber in der Fremdsprache sprechen, sie verstehen wirtschaftsbezogene Texte der ausländischen Tagespresse und können diese mit eigenen Worten in der Fremdsprache wiedergeben.


Berufliche Einsatzmöglichkeiten

Fremdsprachenkorrespondenten werden vorwiegend in Export-/Import-orientierten Unternehmen eingesetzt. Ihr Einsatzfeld erstreckt sich hier über die gesamte Palette fremdsprachlicher Aufgaben im Außenhandel:

Fremdsprachliche Korrespondenz mit Geschäftspartnern im Ausland (Briefe, Faxverkehr, E-Mail) Übersetzen von wirtschaftsbezogenen Texten aus aktuellen Magazinen, Übersetzungen von Angeboten, Spezifikationen, Kalkulationen in die Fremdsprache (für die ausländischen Geschäftspartner) und in die Muttersprache (für die eigene Firma). Mündlicher Einsatz der Fremdsprache bei Telefonaten, Meetings, auf Messen und Firmenbesichtigungen.

Oft haben Fremdsprachenkorrespondenten hier eine starke Vertrauensposition, da alle Mitarbeiter bis hin zur Firmenleitung auf ihre Fremdsprachenkenntnisse angewiesen sind (siehe Verdienstmöglichkeiten). Auch im Forschungs-, Sachbearbeitungs- und Produktionsbereich werden Fremdsprachenkenntnisse als Arbeits- und Kontaktsprache, die auch werksintern bei vielen Arbeitsabläufen zum Tragen kommt, immer wichtiger.


Verdienstmöglichkeiten

Bei den Gehältern der Fremdsprachenkorrespondenten gibt es noch geringe Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Vergleiche können gut zwischen den Positionen der im Büro Beschäftigten gezogen werden; dabei werden vor allem Sekretariats- und Sachbearbeitungsposten gewählt, also alle Positionen bis zur Chefsekretärin.

Während Fremdsprachenkorrespondenten im Westen mit ca. 44.000 EUR Jahresgehalt etwa eine mittlere Position in den Gehältern der oben genannten Gruppe einnehmen, liegen sie im Osten mit ca. 43.400 EUR an der Spitze noch vor den Chefsekretärinnen.

Unserer Erfahrung nach werden Fremdsprachenkorrespondent/innen besonders in kleineren Unternehmen auch oft für die klassischen Aufgaben der Chefsekretärinnen eingesetzt - mit entsprechend höherem Gehalt. Ganz entscheidend ist auch hierbei wieder die Frage nach dem "Mehrwert" der Ausbildung, also den Lernstoffen, die zusätzlich zur reinen Prüfungsvorbereitung vermittelt werden (siehe dazu auch Weitere Anforderungen). Dieses Zusatzwissen rundet die Ausbildung sinnvoll ab und ermöglicht später die Einarbeitung in weitere Einsatzfelder im Unternehmen.


Ablauf der Prüfung

Um den starken beruflichen Veränderungen und den Entwicklungen im Berufsbild der Fremdsprachenkorrespondenten Rechnung zu tragen, haben die Industrie- und Handelskammern die Aufgabenstellung in der Prüfung immer wieder angepasst.

Statt wie früher überwiegend schematische Fertigkeiten der fremdsprachlichen Korrespondenz zu prüfen, beziehen sich die heutigen Prüfungen mehr auf das Übersetzen allgemeiner, wirtschaftsbezogener Texte. Dadurch wird automatisch wirtschaftliches Hintergrundwissen abgefragt, und die Prüfung gewinnt an Aktualität. Außerdem werden so die Prüfungsanforderungen an die gestiegenen Anforderungen und an das Qualifikationsprofil der Bewerber angepasst.

So kommt jetzt neu die Erstellung eines Protokolls nach einem in der Fremdsprache vorgetragenen Text und im mündlichen Bereich das Telefonat hinzu. Diese beiden neuen Prüfungsteile unterstreichen, wie aktuell die Qualifikation auch im kommunikativen Bereich ist.

Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil:
Schriftliche Prüfung:

* Zusammenfassung/Protokoll eines vorgelesenen fremdsprachigen Textes
* Übersetzung eines wirtschaftsbezogenen fremdsprachigen Textes
ins Deutsche
* Übersetzung eines wirtschaftsbezogenen deutschen Textes
in die Fremdsprache
* Anfertigen von zwei Geschäftsbriefen in der Fremdsprache

Mündliche Prüfung:

* Ein Gespräch von ca. 15 Minuten in der Fremdsprache über persönliche und berufliche Interessensgebiete des Teilnehmers. Gleichzeitig werden fachliche Begriffe aus der Außenhandelspraxis abgefragt.
* Geschäftstelefonat nach einem zuvor in Deutsch vorgegebenen Sachverhalt.